Kirche St. Vit, Morgarten

Oberägeri

Der Legende nach wurde der jugendliche Vit zur Marter in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen, von Engeln aber daraus errettet.

(Während er vielfach im Kessel stehend dargestellt wird, steht er hier - bereits erlöst mit Martyrerpalme - vor diesem.)


Bereits 1493 wird an dieser Stelle eine Kapelle erwähnt, die u.a. dem hl. Vit geweiht war. Der Heilige, der Patron von nur sehr wenigen Kirchen in der Schweiz ist, gehört zu den Vierzehn Nothelfern. In diesem Zusammenhang findet sich eine figürliche Darstellung von ihm auf dem spätgotischen Altar des Beinhauses in Baar. Hier in der Kirche von Morgarten begegnen wir ihm lediglich auf dem vordersten Fenster links im Kirchenschiff. Angerufen wird er vor allem bei Krämpfen, Epilepsie, Veitstanz (Chorea Huntington) und Tollwut. Sein berühmtestes Heiligtum ist der gotische Veitsdom in Prag.

Entsprechend der Frömmigkeitspraxis Ende des 19. Jahrhunderts, also zur Bauzeit der heutigen Kirche (1895-1899), wurde auf dem Hochaltar wohl als männlicher Heiliger nicht der hl. Vit, sondern der wegen seiner Keuschheit verehrte Aloisius dargestellt – mit einer Lilie als Symbol der Reinheit. Wie der hl. Vit gilt auch er als Patron der Jugend. Typisch für diese Zeit ist ebenfalls die Herz-Jesu-Figur, die den Hochaltar bekrönt. Exakt 1899 weihte Papst Leo XIII. die ganze Welt dem Herzen Jesu. Auch an die berühmteste Herz-Jesu-Kirche sei hier erinnert. Sehr wahrscheinlich kennen Sie sie; sie steht in Paris?

Die Ausstattung der Kirche ist ein stimmiges und qualitätsvolles Beispiel für den neuromanischen Stil. Besonders erwähnenswert sind die schwere und überaus reich ornamentierte Kassettendecke sowie die Kreuzwegstationen, die in kuppelreiche, byzantinisch anmutende Scheinarchitekturen eingefügt sind.

Geschichten

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Herz Jesu-Verehrung auf dem Höhepunkt

In der neuromanischen Kirche steht die Herz-Jusu-Figur auch gleichsam symbolisch zuoberst auf dem Altar.

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Standort

Kirche St. Vit
Hauptseestrasse 93
6315 Morgarten

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Weiterführende Informationen

Literatur

  • Josef Grünenfelder: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe I, Basel 1999, S. 295-301.

Weblinks