Vorne links in der Kirche befindet sich das Grabmal des Heiligen Bischofs ohne Namen. Er war während Jahrhunderten der berühmteste Chamer.
In dieser Kirche liegt der lange Zeit berühmteste Chamer begraben. Wie heisst er?
Gemeint ist der Bischof ohne Nahmen. Vgl. unten.
Cham ist der älteste in Schriftquellen genannte Ort des Zugerlandes. Im Jahr 858 schenkte der karolingische König Ludwig der Deutsche den Königshof Cham dem von ihm gegründeten Züricher Fraumünsterstift, dessen erste Äbtissin seine Tochter Hildegard war. Ohne Zweifel gehörte zu dieser Schenkung auch die Kirche, ein Vorvorgängerbau der heutigen, die wohl schon damals dem Hl. Jakobus (dem Älteren) geweiht war. Bis 1244 blieb das Recht der Pfarrwahl und der Verfügung über das Kirchengut (der sogen. Kirchensatz) bei der Zürcher Fraumünsterabtei. Dann ging es an den Bischof von Konstanz über, zu dessen Bistum Cham damals gehörte, dann (im Tausch) an die Propstei am Zürcher Grossmünster und 1477 an die Stadt Zug. Mit der Gründung der Kirchgemeinde Cham 1874 übernahm schliesslich diese den Kirchensatz.
Im Hochmittelalter war die Chamer Kirche das Zentrum einer Grosspfarrei, zu der ausser Cham auch Hünenberg und Meierskappel gehörten. Noch heute bilden Cham und Hünenberg zusammen eine einzige Kirchgemeinde.
Die heutige spätbarocke Pfarrkirche Kirche gehört zu den grossen Innerschweizer Saalkirchen jener Zeit. Sie ist ein eindrückliches Gesamtkunstwerk, das alle seine Teile - Architektur, Deckenfresken, Altäre und die gesamte Ausstattung - ausgewogen zum Klingen bringt.
Der Bischof ohne Namen soll der Legende nach um das Jahr 1000 auf einer Pilgerfahrt (wohl) nach Rom während einer Heiligen Messe hier verstorben sein. Er galt und gilt besonders als Fürbitter für kranke Kinder. Aber auch bei anderen Anliegen wird er angerufen bzw. man legt ihm einen entsprechenden Brief auf seinen Grabstein.
- Zu Leben und Verehrung des hl. Jakobus des Älteren: Heiligenlexikon / Wikipedia
Geschichten
Film
Der lange Zeit berühmteste Chamer liegt hier begraben
Cham
Auf dem Weg nach Rom brach er bei einer Messfeier tot zusammen. Auch seinetwegen wurde diese Kirche so gross gebaut.
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Auch heute noch angerufen - der Bischof ohne Namen
Cham
Die spätbarocke Kirche ist überaus reich ausgestattet. Hauptanziehungspunkt aber ist das schlichte Bischofsgrab.
Inhalte ansehenStandort
Kirche St. Jakob
Kirchbühl 10
6330 Cham
Weiterführende Informationen
Literatur
- Josef Grünenfelder, Die Pfarrkirche St. Jakob in Cham am Zugersee, Schweizerische Kunstführer, Serie 87, Nr. 870, Bern 2010. (Bestellen)
- Josef Grünenfelder, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, NA II, Bern 2006, S. 71-102.
- Emil Villiger, Der heilige Bischof ohne Namen in Cham, [Cham] 1944, neu hgg. v. Karl Boog, 1966. Erhältlich im Schriftenstand der Kirche.
Weblinks
- Webseite der Pfarrei St. Jakob, Cham
- Neue Zuger Zeitung, Hingeschaut: Andreas Faessler, Eine abgedrehte Kirche
- Zuger Zeitung, Hingeschaut: Andreas Faessler, Ein Blick nach Westen [mysteriöses Gesicht am Kirchturm]
- Neue Zuger Zeitung, Hingeschaut: Andreas Faessler, Er verstarb im Messgewand [zum Grab des Bischofs ohne Namen]
- Zuger Zeitung, Hingeschaut: Andreas Faessler, Der »Aufer-stehende« hat überlebt [zum Friedhobrunnen]
- Youtube-Video