Reformierte Kirche

Baar

Das Wort, die Predigt stehen im Zentrum des reformierten Gottesdiensts.



Nach den beiden Kappelerkriegen zwischen den neugläubigen Ständen Zürich und Bern und den fünf altgläubigen Inneren Orten der Eidgenossenschaft, insbesondere nach dem Tod von Ulrich Zwingli 1531 bei der Schlacht am Gubel, blieb die konfessionelle Grenze zwischen Zug und Zürich bis ins 19. Jahrhundert hinein kaum durchlässig. Erst die Bundesverfassung von 1848 brachte das freie Niederlassungsrecht in der ganzen Schweiz unabhängig von der Konfession. (Die Juden erhielten dieses Recht erst 1866.) Die sakrale Topografie macht die einstige Konfessionsgrenze noch heute sichtbar, etwa die Kapelle St. Sebastian in Baar Inwil, die Kirche St. Johannes der Täufer in Menzignen oder natürlich die Klosterkirche Maria Hilf auf dem Gubel, aber auch die reformierte Kirche in Baar.

In der Folge der Industriealisierung kamen nach 1848 auch zunehmend reformierte Arbeitskräfte in die zugerischen Betriebe, in die Spinnerei an der Lorze hier in Baar, aber auch in jene in Unterägeri oder Hagendorn, in die Webereien in Zug und Neuheim, die Papierfabrik oder die Milchsiederei in Cham. So kam es 1867 zum Bau der ersten reformierten Kirche im Kanton Zug in Baar. Stark unterstützt wurde dieser vom katholischen Spinnereigründer Wolfgang Henggeler-Frei und seiner reformierten Frau Barbara. Das Unternehmen gab zudem eine Liegenschaft und das darauf stehende Gebäude für das Pfarrhaus zu vergünstigtem Preis ab.

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Im Zentrum des reformierten Gottesdienstes steht das Wort

Der katholische Gründer der Spinnerei an der Lorze unterstützte den Kirchenbau für seine zugezogenen reformierten Arbeiter.

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Standort

Reformierte Kirche Baar
Haldenstrasse
6340 Baar

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Weiterführende Informationen

Literatur

  • Brigitte Moser, Die Reformierte Kirche Baar, Schweizerischer Kunstführer, Serie 102, Nr. 10/11, Bern 2017. (Bestellen)
  • Josef Grünenfelder, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, NA I, Basel 1999, S. 56-59.