Kirche St. Oswald

Stadt Zug

Die heiligen Michael und Georg - beide als Drachentöter - sowie Teufelsfratzen sollen auf der Westseite der Kirche das Böse abwehren.


Die Kirche St. Oswald ist der einzige erhaltene spätgotische Grossbau der Zentralschweiz. Neben dem Berner Münster gilt die St. Oswaldskirche gar als die schmuckvollste der Schweiz aus dieser Zeit. Die bewegte Baugeschichte, die sich ab 1478 über siebzig Jahre hinzog, ist aussergewöhnlich gut zeitgenössisch dokumentiert. Bauherr war der wohlhabende Zuger Theologe und spätere Stadtpfarrer, Meister Johannes Eberhart (1435-1497). Selbstbewusst liess er sich 1492 - im Jahr, in welchem Kolumbus Amerika entdeckte - auf dem Stifterbild in Anbetung des hl. Oswald und der hl. Anna selbdritt lebensnah porträtieren. Baumeister während der ersten beiden Bauphasen war Hans Felder, der auch die Kirche St. Wolfgang in Hünenberg und die Wasserkirche in Zürich erbaut hat.

Im Inneren dominieren heute optisch Ausstattungselemente aus der zweiten Hälfte des 19. sowie des 20. Jahrhunderts, insbesondere sind dies das grosse Gemälde des Jüngsten Gerichts am Chorbogen von Melchior Paul Deschwanden von 1866 sowie der Hochaltar von 1935. In expressionistischer Weise nimmt letzterer die Vorstellung des spätgotischen Figurenretabels auf. Vom selben Münchner Künstler, August Weckbecker, der den Hochaltar geschaffen hat, stammen auch die beiden Seitenaltäre links und rechts des Chorbogens.


Geschichten

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Kirche St. Oswald: Die Westfassade - Abwehr des Bösen

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Standort

Kirche St. Oswald
Sankt-Oswalds-Gasse
6300 Zug

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Weiterführende Informationen

Literatur

  • Josef Grünenfelder, Kirche St. Oswald in Zug, Schweizerische Kunstführer, Serie 63, Nr 622/623, Bern 1998. (Bestellen)
  • Thomas Brunner, die Kirche St. Oswald in Zug 1478-1558. Bau- und kunstgeschichtliche Analyse einer spätgotischen Stadtkirche, Zug 2013.

Weblinks