Kirche St. Karl, Finstersee

Menzingen

Seit 1655 ist der hl. Karl Borromäus (1538-1584) Schutzpatron der katholischen Schweiz.


Bereits 1232 ist die Ortsbezeichnung »Vinstirse« erstmals fassbar. Nicht überliefert aber ist, seit wann die Kapelle bestand, die dem Bau der jetzigen Kirche weichen musste. Diese wurde 1868 geweiht und gehört noch heute der Kapellengenosschenschaft, die sie einst erbaut hat. Planung und Bau verliefen sehr dynamisch, insofern zuerst an eine grössere Kapelle gedacht, dann ein Bauplan für eine Kirche vorgelegt, aber als zu aufwändig abgelehnt wurde. Doch auch ein weiterer, einfacherer Bauplan wurde verworfen, woraufhin man den aufwändigeren, ersten Bauplan schliesslich doch umsetzte, und dies erst noch mit einem Turm, der vom Architekten gar nicht vorgesehen war. Die Fertigstellung der neugotischen Ausstattung zog sich schliesslich fast zwanzig Jahre hin.

Eigenständig verfuhr die Genossenschaft auch, als 1951 die Kirche modernisiert, das heisst die Seitenaltäre und der Kanzeldeckel entfernt sowie die Dekorationsmalereien überstrichen wurden. Letztere wurden bei der Restaurierung des Kircheninnenraums 1987/88 wieder hergestellt. Rekonstruiert wurde bei dieser Gelegenheit auch die aus dem 17. Jahrhundert stammende ‹Muttergottes von Finstersee› auf dem linken Seitenaltar, nachdem sie im 19. Jahrhundert zu einer Ankleidemadonna umgestaltet wurde.

Karl Borromäus (1538-1584) war Kardinal und Erzbischof von Mailand. Er setzte sich dafür ein, dass die Reformen des Konzils von Trient (1545-63) auch in der Schweiz umgesetzt wurden. «Seine Hirtenbesuche und diplomatischen Reisen in die katholischen Orte erlaubten es ihm, sich ein persönliches Bild von den kläglichen moralischen und materiellen Lebensumständen des Klerus und der Bevölkerung zu machen und die Grundlagen für eine weit greifende geistige Erneuerung zu legen», heisst es im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS). Karl starb nur 46-jährig und bereits im Ruf der Heiligkeit.

Geschichten

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Ein Chorfenster als Altarbild in Finstersee

Da diese Kirche nicht geostet, sondern ge-westet ist, leuchtet das Chorfenster mit dem hl. Karl Borromäus in der Abendsonne.

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«Ottilia in Augennot, bitt für uns bei Gott»; beim Weiler Wilen

Das Kapellchen der hl. Ottlia steht da, wo einst der hl. Karl Borromäus auf dem Weg nach Einsiedeln gerastet haben soll.

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Standort

Kirche St. Karl Borromäus
Im Dörfli
6313 Finstersee ZG

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Weiterführende Informationen

Literatur

  • Josef Grünenfelder, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe I, Basel 1999, S. 191-194.

Weblinks