Kapuzinerklosterkirche St. Anna

Stadt Zug

Die hl. Anna, die Mutter Marias und somit die Grossmutter Jesu, kommt im Neuen Testament nicht vor. Ihre Verehrung erlebte Ende des 16. Jahrhunderts, also genau zur Zeit des Baus dieser Kirche, ihren Höhepunkt.

Nach dem Konzil von Trient (1545-1563) wurde der 1528 gegründete Franziskanische Bettelorden der Kapuziner auch nach Zug berufen, um der «Katholischen Reform» zum Durchbruch zu verholfen. Von 1595-1597 entstand hier das zehnte Kapuzinerkloster in der Schweiz und das erste Männerkloster in Zug. Eine Schwesterngemeinschaft gab es damals bereits «bey St. Michael». 1675 wurde die Kirche vollständig neu gebaut, entsprechend dem Normaltypus einer Kapuzinerkirche, ebenso die hölzerne Treppe hinunter zum alten Zeughaus. Nach dem Auszug der Kapuziner 1997 leben im Kloster heute Mitglieder der Gemeinschaft der Seligpreisungen.


Auch an die Kapuziner erinnert der Name des höchsten Turms der alten Stadtbefestigungsanlage, der Kapuzinerturm. Allerdings ist der In unmittelbarer Nähe des Klosters gelegene Turm 70 Jahre älter als das dieses. Seine Glocke aber erklang ebenfalls am 8. Mai 1945, als in der ganzen Schweiz die Kirchenglocken läuteten, um das Ende 2. Weltkriegs anzuzeigen. Auf Vorschlag eines Kapuziners wurde darum die ehemalige Sturm- und Feuerglocke der Stadt Zug in Friedensglocke umbenannt. Seither ist es zum Brauch geworden, die Friedensglocke immer am 8. Mai, ab 20 Uhr, eine Viertelstunde lang zu läuten.

Bezogen auf die Grösse des Kantons wies Zug die höchste Zahl an Kapuzinerberufungen in der Schweiz auf. Von 1589 bis 1995 traten dem Orden genau 300 Zuger bei, das heisst, dass alle 16 Monate ein Ordenseintritt aus dem Kanton Zug zu verzeichnen war. Das war einst.

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Die beiden Zugänge zur Kloster-kirche St. Anna sind versteckt

Einst aber waren die Kapuziner in der städtischen Seelsorge stark präsent. Heute ist die Kirche ein Ort der stillen Anbetung.

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Standort

Kapuzinerklosterkirche St. Anna
Kapuzinergässli
6300 Zug

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Weiterführende Informationen

Literatur

  • Kapuzinerkloster Zug und Kapuzinerprovinz Schweiz (Hrsg.), Brüder des heiligen Franziskus. 400 Jahre Kapuzinerkloster Zug 1595-1995, Zug 1995.
  • Linus Birchler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Bd. II, Basel, 1935, S. 323-336.