Der hl. Sebastian soll gegen die Pest und gegen Seuchen helfen. Er ist Patron (u.a.) der Soldaten und Schützenbruderschaften. Auch wird er angerufen gegen die Feinde der Kirche.
Wer fliegt auf dem Bild der Verkündigung der Heilig-Geist-Taube hinterher?
Das Jesuskind. So wird bildlich dargestellt, was der Erzengel Gabriel Maria verkündet: Sie werde einen Sohn bekommen - kraft des Heiligen Geistes: "Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden." (Lk 1, 35)
1581 erbaut an der Stelle des Lagers der katholischen Orte im zweiten Kappelerkrieg (1531), und zwar als Stiftung von zwei frommen Ehepaaren. Die Namen der beiden Männer finden sich als Umschrift um die beiden Wappen in der runden Scheibe in der Mitte der Holzdecke: Jacob Widmer, Hauptman und Zuger Ratsherr, sowie Cristen Müller. Dort auch die Jahrzahl 1583.
Während der Bau von der Spätgotik geprägt ist, ist der Stuckmarmoraltar dem späten Barock verpflichtet. In der Mittelnische erscheint die Himmelskönigin mit dem Jesuskind auf der Mondsichel (so gen. Mondsichelmadonna); flankiert wird sie links vom in Zug verehrten hl. Oswald und rechts vom hl. Johannes Evangelist.
Besonders ins Auge fällt das qualitätsvolle, zweiteilige Gemälde links und rechts des Chorbogens mit der Darstellung der Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maira. Dass sie vom Hl. Geist 'empfängt' (d.h. schwanger wird), symbolisiert die Taube, die auf sie zu fliegt. Dieser folgt, was eher selten so dargestellt wird, das Jesuskind. Es trägt bereits das Kreuz, das Zeichen des Todes sowie der Erlösung.
- Zu Leben und Verehrung des hl. Sebastian: Heiligenlexikon / Wikipedia
- Die Kappelerkriege gelten als die ersten europäischen Religionskriege.
Geschichten
Bildergalerie
Kapelle St. Sebastian, Inwil - Das Jesuskind im Anflug
Den hl. Sebastian entdeckt man erst beim Verlassen der Kapelle, ins Auge fällt als erstes eine Darstellung der Verkündigung.
Inhalte ansehenStandort
Kapelle St. Sebastian
Talacherstrasse 21, Inwil
6340 Baar
Weiterführende Informationen
Literatur
Josef Grünenfelder: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, NA 1, Basel 1999, S.97-99.